Proof That This Is a Home

(Installation)

Villiam Miklos Andersen Nicholas Stewens

In „Proof That This Is a Home“ rückt die „Behausung des Bildes“, dessen Ausstellungsraum im Ausstellungsraum in den Fokus. Ähnlich einem „Meta-Image“ schafft die Installation ein skulpturales Bild, das sich selbst kontextualisiert. Ihr Motiv ist das Haus: Ein Haus zu bauen, ein Heim zu schaffen, wird gesellschaftlich als identitätsstiftend aufgeladene Unternehmung begriffen. Der modellhaft errichtete Vertreter der Gattung „Eigenheim“, abstrahiert in schimmerndem Acrylglas, trägt seine Bauweise hyper-selbstbewusst nach außen: Auf die Wände sind Zeichnungen und Beschriftungen graviert, die alle Informationen zum Bau des Objekts enthalten. Sie sind Ornament und Anleitung zugleich.

Drinnen hängt ein Gemälde, auf dessen Rückseite zu lesen steht: „proof that this is a home“ – ein Beweis, dass das Haus tatsächlich auch als „Heim“ bezeichnet werden kann? Oder ist es umgekehrt: Die leerlaufende Geste des nüchtern deskriptiven Satzes, der doch bloß einer subjektiven Behauptung Ausdruck verleiht, kippt ins Gegenteil und hinterfragt die Realität seiner „häuslichen Umgebung“ als nun mal ganz buchstäblich konstruierte. Doch wenn es nicht die vier Wände sind, die ein Zuhause machen, was ist es dann, außer subjektiven Zuschreibungen und Ansprüchen? Was bleibt, zwischen den bunten Scheiben, die unsere Sicht einfärben, als blickten wir durch eine Brille wechselnder Gefühle? Die fragilen Wände – nicht viel mehr als farbiges Licht – schützen nicht vor einer „Außenwelt“, sondern kreieren erst die Illusion von einem „Innen“, das zum „Heim“ werden soll.

In „Proof That This Is a Home“, the “dwelling of the image”—its exhibition space within the exhibition space—comes into focus. Similar to a “meta-image,” the installation creates a sculptural image that contextualizes itself. Its motif is the house: building a house, creating a home, is socially understood as an undertaking charged with identity. The model-like representative of the genre “home sweet home,” abstracted in shimmering acrylic glass, bears its construction method hyper-self-consciously on its exterior: drawings and inscriptions are engraved on the walls, containing all the information about the construction of the object. They are both ornament and instruction. Inside hangs a painting, the reverse of which reads “proof that this is a home”—proof that the house can indeed be called a “home”? Or is it the other way around: the empty gesture of the soberly descriptive sentence, which after all merely gives expression to a subjective assertion, tips over into the opposite and questions the reality of its “domestic environment” as—quite literally—constructed. But if it is not four walls that make a home, what is it except subjective attributions and claims? What remains between the colorful panes that tint our vision, as if we were looking through a lens of shifting emotions? The fragile walls—not much more than colored light—do not protect us from an “outside world,” but only create the illusion of an “inside” that is to become a “home.”