Atmen
(Performance)
Konrad Amrhein Lydia Balz Firmian Fischer Alina Huppertz Isabella Koeters
In 23.000 Atemzügen durchströmen jeden Tag rund 12,5 Kubikmeter Luft unseren Körper. Unsichtbar und meist unbemerkt, denn der Atemreflex sorgt dafür, dass dieser Prozess auch dann funktioniert, wenn wir uns nicht auf ihn konzentrieren. Wie eine tragende Säule zwischen Atlas und Kreuzbein hält er uns aufrecht und lebendig, trägt uns durch eine Welt, in der immer schneller reagiert werden muss und Wörter wie Burnout und Sabatical schon wie selbstverständlich dazugehören. Zwischen Leistungsgesellschaft, einem sich verändernden Verhältnis zwischen Mensch, Natur und Maschine und mit Blick auf eine Lungenkrankheit, die uns seit nun fast zwei Jahren den Atem nimmt, schafft das Projekt „Atmen“ Raum für die Begegnung zwischen Atem und Atmenden.
Die „technische Lunge“ – eine Kostüm- und Bühnenkonstruktion, die über Sensoren den Atem der Performenden in Licht übersetzt – wird Ausgangspunkt für die Entwicklung eines Liederzyklus, der die Unregelmäßigkeit der Atemfrequenz unserer Zeit räumlich erfahrbar macht. Das transdisziplinäre Team erarbeitet sieben Gesänge als szenisch-performatives Duett zwischen Mensch und Bühnenmaschine. Das physisch miteinander verknüpfte Zusammenspiel aus Musik, Gesang und Szene wird Spielraum für die sängerisch-experimentelle Erforschung des Atems und Verhandlungsfeld für aktuelle Gefühle und Spannungen.
Zusätzlich gefördert im Rahmen des Projektförderfonds „KunstPAKT“
In 23,000 breaths, around 12.5 cubic meters of air flow through our bodies every day. This happens invisibly and mostly unnoticed, because the breathing reflex ensures that this process works even when we are not concentrating on it. Like a supporting pillar between the atlas and sacrum, it keeps us upright and alive. It carries us through a world in which we have to react ever faster and words such as burnout and sabbatical are already a matter of course. Between an achievement-oriented society, a changing relationship between humanity, nature, and machines, and a lung disease that has been taking our breath away for almost two years now, the project Atmen creates space for an encounter between breath and breather.
The “technical lung”—a costume and stage construction that translates the performers’ breath into light via sensors—becomes the starting point for the development of a song cycle that makes the irregularity of the breathing frequency of our time spatially tangible. The transdisciplinary team has developed seven songs in a scenic and performative duet between human and stage machine. The physically linked interplay of music, song and scene becomes a playground for the experimental exploration of breath and a field of negotiation for current feelings and tensions.
additional sponsoring by Projektförderfonds “KunstPAKT”
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10. Mai 2022
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15. Mai 2022
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